Home   Berge    Blumen   - Brocken -    Harzer Wandernadel   Wandern mit dem MGV Zweidorf   Wendeburg



Vater Brocken vom Goetheweg
Vater Brocken vom Goetheweg

Auf zum Brocken



Nach der Öffnung der Brockenmauer am 3. Dezember 1989 war ab Weihnachten auch für Westbürger der Weg zum Brocken frei. Der Ansturm in den ersten Tagen war überwältigend. Gab es doch die Festung Brocken mit den Abhöreinrichtungen und der Russischen Kaserne hautnah zu erleben. Der höchste Gipfel Norddeutschlands war nun frei. Die grandiose Aussicht, die Brockenbahn, der Nationalpark, die Wetterphänomene und schon allein die sportliche Wanderleistung zum Gipfel ziehen immer noch rund eine Million Besucher im Jahr an. Für viele Wanderer ist dieser Wunschberg ein Dauerziel geworden. Allen voran Brocken-Benno, der mit inzwischen über 8000 Besteigungen fast jeden Tag von Schierke die 500 Höhenmeter hinauf steigt. Der Brockenwirt nannte sie liebevoll "Dauerbrenner". Man kennt sich, freut sich über jede Begegnung und tauscht seine Erlebnisse aus. In der Liste der Brockenbesteiger sind die fleißgsten Wanderer aufgeführt.

Fernblicke zum Brocken

Mit 1241 m Höhe überragt der Brocken alle anderen Harzgipfel und ist von weither zu sehen. Bei klarem Wetter und einem freien Blickpunkt kann man den Brocken aus über 100 km Entfernung ausmachen. Entsprechend viele Orte im Harz und dem Harzumland fühen die Bezeichnung Brockenblick. Als höchster Gipfel mit den markanten Aufbauten ist er auch gut auszumachen.

Brocken von Stapelburg
Blick von Stapelburg

Brocken von Trautenstein
Abendstimmung bei Trautenstein

Brocken von Luisenbank
Blick von der Luisenbank mit Eckerstausee


Anstiege zum Brocken

Viele Wege führen zum Brocken: Den geringsten Höhenunterschied von 300 m hat man vom Ehrenfriedhof an der B4 (7 km). Die kürzeste Strecke mit 5,5 km, aber mit 500 m Anstieg ist die Tour von Schierke Jugendherberge. Hier bieten sich zwei Wege an: Steil und steinig durchs Eckerloch oder etwas bequemer über die alte Bobbahn. Auf der alphaltierten Straße sind es 10 km. Von Ilsenburg geht es über Ilsetal - Stempels Buche und Kolonnenweg in etwa 3 Stunden (12 km) zum Gipfel. Noch weiter ist es von Bad Harzburg oder Wernigerode. Hier braucht man 3 bis 4 Stunden je nach Ausgangspunkt und Tempo. Weitere Startpunkte sind Torfhaus, Oderbrück, Königskrug, Braunlage. Drei Annenhohne usw.

Eckerloch
Aufstieg von Schierke durchs Eckerloch

Goetheweg
Ausbau des neuen Goethewegs

Hohnekamm
Von Drei Annenhohne über den Hohnekamm zum Brocken


Auf dem Brocken

Der erste Weg auf dem Gipfel führt zum höchsten Punkt mit dem Gipfelstein und der Brockenuhr. Früher stand hier die russische Kaserne. Seit der Wende hat sich oben viel geändert: Der Turm wurde entkernt, es entstanden der Touristen- und Goethesaal, ein Hotel, ein Souvenirladen "Urian", ein Cafe und die Aussichtsplattform. Aus dem Stasi-Gebäude wurde das Brockenhaus mit einem Museume, einer Aussichtsterrasse und einer Cafeteria. Die Wetterwarte und der Bahnhof wurden restauriert. Im Bahnhof entstand eine Selbstbedienungs- Gaststätte und ein Schalter- und Warteraum der HSB. Der "Pfeffiturm" verschwand ganz. An der ehemaligen Betonmauer wurde ein Rundweg angelegt.

Brockengipfel
Auf dem Gipfelstein

Brockengebäude
Blick vom Bahnhof zu den Brockengebäuden

Wetterwarte
Blick vom Gipfelstein zur Wetterwarte und zum Gärtnerhäuschen

Sonnenaufgang
Sonnenaufgang am Gipfelstein

Gipfelstein
Erstbesteigung der Enkel Finn und Nele im Jahr 2016


Aussichten vom Brocken

Die Ausblicke vom Brocken reichen in alle Himmelsrichtungen. Im Nordend Ilsenburg und Bad Harzburg, sowie das Harzvorland. Bei klarem Wetter sind neben den Höhenrücken von Huy, Fallstein, Asse, Elm und Harly auch die Städte Wolfenbüttel, Braunschweig und Wolfburg auszumachen. Nach Osten sieht man am Harzrand Wernigerode, Halberstadt und den nordöstlichen Harz mit Elbingerode. Im Süden sind Kyffhäuser, Josephskreuz, Wurmberg, Ravensberg und bei guter Sicht die Gipfel des Thüringer Waldes (Inselsberg) zu erkennen. Markant der langgestreckte Hohe Meißner. Im Westen liegt unten Torfhaus, weiter entfernt Clausthal-Zellerfeld, der westliche Harzrand bei Bad Grund und manchmal ist auch der Solling zu sehen.

Ilsenburg
Blick nach Ilsenburg und in das Harzvorland

Fernblick nach Westen
Fernblick über Torfhaus und Clausthal-Zellerfeld zum Solling und Köterberg (rechts oben)

Hoher Meißner
Abendstimmung mit dem Hohen Meißner (85 km) bei Kassel


Feiern auf dem Brocken

Die Gedenktage zum 3. Oktober und 3. Dezember werden jährlich von vielen Mitgliedern des Harzklubs und anderen Besuchern feierlich begangen. Auch zu Brocken-Bennos runden Besteigerzahlen kommen viele Wanderfreunde hoch. Sportliche Veranstaltungen, wie den Ilsenburger Brockenlauf, den Harzgebirgslauf, den Brocken-Challenge von Göttingen und Langstreckenwanderungen bilden weitere Höhepunkte. Die Rockoper Faust, Brockenstammtische, Führungen und Treffen ziehen viele Besucher an.

3. Oktober
Am Tag der Deutschen Einheit treffen sich viele Wanderer zu einer Gedenkfeier

3. Dezember
Gedenktag zur Brockenöffnung am 3. Dezember 1989

Brocken-Benno
Brocken-Benno erhält vom Brockenwirt Urkunde und Pokal


Die Brockenbahn

Die Schmalspurbahn auf den Brocken ist ein Highlight nicht nur für Eisenbahnfans. Neben der technischen Meisterleistung schafft die Bahn täglich große Besucherströme auf den Gipfel. Und praktisch Tag für Tag, Sommer wie Winter. Ganz selten muss bei Orkan und Schneeverwehungen der Betrieb eingestellt werden. Die Fahrgäste erleben bei der Fahrt von Wernigerode die Gärten und Höfe der bunten Stadt, bevor sich der Zug durch enge Kurven und einen Tunnel durch das Drängetal hoch arbeitet. Durch die Wälder des Nationalparks, um den Königsberg herum und dann weiten sich die Ausblicke immer mehr, bis der Brockenbahnhof erreicht ist.

Bahnhof
Wartende Fahrgäste am Bahnhof Brocken

Brockenbahn
Neben dem Goetheweg zieht die Brockenbahn hinauf

Bahn im Winter
Einfahrt zum Bahnhof Brocken im Winter


Im Brockengarten

Eine der Attraktionen auf dem Brocken ist der Brockengarten. Vor über 100 Jahren von den Universitäten Halle und Göttingen angelegt diente er zur Untersuchung verschiedener Pflanzen in Bezug auf das rauhe Bergklima. Diplomanten und Doktoranden fanden ein weites Betätigungsfeld. Nach der Wende wurde der Garten mit viel Engagement wieder hergerichtet und gepflegt. Nach Erdteilen wurden die Beete angelegt und besonders im Sommerhalbjahr ist eine vielfältige Blütenpracht zu bewundern. Führungen durch den Gärtner und durch Biologen des Nationalparks werden dem interessierten Besucher die Besonderheiten gezeigt.

Alpenrosen
Im Frühsommer blühen die Alpenrosen in voller Pracht

Brockenanemonen
Nicht nur im Brockengarten, auch hinter dem Bahnhofsgebäude kann man die Brockenanemonen entdecken

Brockengarten
Im Brockengarten


Winter auf dem Brocken

Faszinierende Landschaft kann man im Winter auf dem Brocken erleben. Schließlich ist hier der kälteste und windigste Ort des Harzes, verbunden mit großer Niederschlagsmenge. Schnee und Sonnenschein gleichzeitig ist aber relativ selten, oft hüllt Nebel den Gipfel ein. Zum Fotogafieren ist es wenig gemütlich, es erfordert eine gewisse Überwindung um einige schöne Fotos zu schießen. Manchmal hat man aber Glück und kann Schnee, Sonne und mildes Wetter genießen.

Winter
Herrliches Winterwetter

Verschneite Fichten
Tief verschneite Fichten, ein Wintermärchen auf dem Brocken

Fuchs
Der Brockenfuchs wartet geduldig auf einen Happen

Ballon
Auf dem Rundweg kann man im Winter häufig Heißluftballons beobachten


Gleich nach der Wende

Die ersten Jahre nach der Wende ereignete sich viel auf dem Brocken: Die russische Kaserne, die Abhöreinrichtungen der Stasi, die Mauer mit den Wachtürmen alles stand noch, als am 9. Dezember 1989 unverhofft der Brocken für immer frei war. Und es dauerte Jahre, bis alle Horchposten und die Mauer beseitigt waren. Neue Eigentümer fassten Fuß. Dann kam die Renaturierung und Sanierung der verbliebenen Gebäude.

Bauten nach der Wende
Nach der Wende standen noch viele Einrichtungen der DDR und der Russen

Mauer
Die Brockenmauer mit Blick zum Torfhaus

Russische Kasernen
Die russischen Kasernen vom südlichen Rundweg

Pfeffiturm
Der Stasi-Horchposten, auch Pfeffiturm genannt wurde bald abgerissen


Alte Ansichtskarten von Künstlern gezeichnet

Ende der 1870er Jahre, als der Brocken ein großer Anziehungspunkt war, wurden Ansichtskarten produziert, die auf dem Postweg verschickt werden konnten. Es entwickelte sich ein großer Markt mit hoher Kreativität. Landschaftszeichner wirkten allerorts und die Druckereien lieferten immens viel Material. Einige Beispiele sind nachfolgend dargestellt.

Spindler
Erwin Spindler aus Leipzig war ein enorm fleißiger Ansichtskarten-Zeichner

Fahrrad
Vor über 100 Jahren war bereits eine Radtour zum Brocken üblich

Kühe
Ausssichtsturm und Blick nach Wernigerode; Kühe dienten der Versorgung des Brockenhotels

Rettelbusch
Der berühmte Brockenmaler Adolph Rettelbusch schuf zahllose Kunstwerke vom Brocken

Hexen
Hexen waren und sind noch heute ein beliebtes Motiv für den Brocken und auch für den ganzen Harz




Lange Geschichte des Brockens

Nach diesem komprimierten Einblick zum Thema Brocken und zur Geschichte des Brockens sieht man, wie abwechslungsreich die Vergangenheit ablief. Viele Bücher, Bildbände und Geschichten wurden über den Brocken verfasst. Und auch heute noch bringt jede Besteigung interessante, andere Eindrücke, sei es vom Wetter, dem Weg, den Begegnungen, den Beobachtungen unterwegs und auf dem Gipfel oder andere besondere Erlebnisse.